Irgendwann kommt der Moment, in dem du ein Stückchen deines Herzchens in die Welt bringst. Weil es muss, und, ja, auch, weil du davon leben möchtest: Dein Talent für Worte, oder deine Gabe für Klang, oder deine Kompetenz für Farben.

Damit ist aber noch lange nicht alles getan. Es braucht noch, dass du dich um die andere Seite deiner Arbeit kümmerst: darum, ein (vorgestelltes) Preisschild an deine Arbeit anzuhängen.... (waaas, wie bitte soll man seinen eigenen Wert bestimmen???). Und dann, falls das nicht schon genug der Qual wäre, sollst du diesen Teil von dir auch noch anderen Menschen aktiv anbieten: Hey, du kannst das kaufen. Also, äh, wenn du möchtest. Heikel, verletzlich, unangenehm? Oder vielleicht auch total langweilig? Lieber doch in dieser Zeit stattdessen üben, sich fachlich weiterentwickeln! Ja zu mehr Tiefe in meiner Arbeit! Die Kunden kommen dann schon!

Ich bin ja ungern die Überbringerin von schlechten Nachrichten, aber...

Wir sind nicht nur Musiker oder Kreative, wir sind auch Unternehmer.

Wir sind Unternehmer in dem Moment, indem wir eines dieser Dinge anstreben:

  • unsere eigene Musikschule gründen
  • uns als Instrumentallehrer/in selbständig machen
  • uns als Praktiker/in der Traditionellen Chinesischen Medizin selbständig machen
  • unsere eigene Marke als konzertierende/r Musiker/in etablieren (warum wir gebucht werden und nicht unsere Nachbarin, die auch so toll geigt)
  • andere Künstler (mit)managen
  • einen Podcast starten
  • mit anderer Arten von kreativen Dienstleistungen Geld verdienen: zum Beispiel eine Frau, die ich kenne, komponiert für Pärchen ein neues, eigens für sie abgestimmtes Hochzeitslied, und spielt es bei der Trauung auf ihrer Harfe (!) und singt dabei (wie cool ist das denn bitte?? 😍) (ich vermittle gern den Kontakt! 😄)

Wir bringen unser Herzensprojekt in die Welt, weil wir müssen. Weil es in der Welt gebraucht wird. Weil es uns und die Menschen um uns glücklich macht, oder weil wir uns dadurch weniger allein fühlen. Weil unser Projekt wichtig ist, dass es das gibt, gerade heute.

Doch ohne einen Plan, wie sich unsere Kunst, unser Schaffen trägt… also uns?... können wir nicht langfristig unsere Arbeit in die Welt bringen.

Damit wir auch noch in vielen Jahren auch mal in den Urlaub fahren und unsere Kinder versorgen können. Dass wir nicht unter einer Brücke schlafen müssen, sondern da, wo wir uns wohlfühlen, und nicht ewig leben wie zu Studienzeiten. So diese Sachen. Wir brauchen Wege, unsere Kunst und unsere Projekte an unsere unsere Schüler, Klienten, Publikum zu bringen, dass unser Schaffen uns auch langfristig tragen kann.

Denn wenn wir uns um den Teil nicht kümmern, der unternehmerisch handelt, der schaut, wie sich das trägt, was wir da machen?

Können wir den kreativen Teil langfristig auch nicht in die Welt bringen.

Dann hat nämlich keiner etwas davon.




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