Mein Jahresrückblick 2022: Tanzen, Träume, Klarheit, Vernetzung
Als ich mir Ende 2021 das Jahr 2022 vorstellte, sah ich Präsenz-Workshops, mehr Reisen und viel Schreiben. Die ersten beiden Dinge gingen definitiv in Erfüllung; ich glaube, es ist lange her, dass ich so viel und so unterschiedlich gereist war. Schreiben von Buch Nummer zwei ging nicht ganz nach Plan – stattdessen öffnete sich mir eine Möglichkeit, die Aussage dieses Buchs weitaus größer und facettenreicher zu gestalten, durch das Community-Projekt »30 musikalische Leben«. 2022 ist das Jahr, in dem ich einige Träume habe wahr werden sehen: unter anderem, Patricia Kopatchinskaja persönlich kennen zu lernen (und mit ihr zu arbeiten), die Publikation meines Buchs in einem Verlag und die Überwinterung in meiner Heimat, Spanien.
Eine Reise ins Paradies: Meditationsretreat in Mexiko
Das Jahr begann mit einem Meilenstein, nämlich meiner ersten Reise nach Amerika. Das war ein Traum, den ich nie wirklich ernsthaft in Betracht gezogen hatte. Außer in Japan (2014) war ich vorher nirgendwo anders als in Europa gewesen. Ich flog zu meinem zweiten Retreat mit Dr. Joe Dispenza – diesmal nach Cancún, in Mexiko. Das erste, was mir dort auffiel, waren die Gesänge der Vögel – ganz anders als bei uns! Viel ausgefallener, fiepender, bunter... Paradies eben! Im Seminar traf ich auf viele bekannte Gesichter aus meinem ersten Retreat im letzten Oktober 2021, und natürlich auf viele neue und spannende Menschen, alle hungrig aufs Leben.
Dieses Retreat hatte einen anderen Impact als das erste für mich. Ich hatte beim letzten Mal gelernt, dass ich mit meinem Wasserhaushalt sehr bewusst umgehen, also extrem viel trinken musste, da die Meditationen die Entgiftung des Körpers anregen – und diese Gifte müssen ja ausgespült werden. Die Woche begann mit einem Hoch und einem ziemlich tiefen aber schönen persönlichen Prozess – ich lag viel auf dem Riesenbett in meinem Zimmer oder einfach am Strand. In mir hat ganz schön was gearbeitet, und obwohl ich dieses Mal nicht krank wurde nach dem Retreat, ging dieses Gefühl erst nach Wochen weg. Die Erfahrung selbst fand ich wunderschön. Die Menschen, diese Lebenskraft... Mehrmals in der Woche konnte ich sehen, wie jemand von seinem Rollstuhl aufstand und ihn vor sich herschob. Es ist eine so wundervolle Energie im Raum, und die Tatsache, dass ich viele aus der Gruppe kannte, ließ mich in tiefe Zustände versinken – ich konnte mich einlassen. Alleine das Hotel, der Strand (als Strandmensch hüpft mein Herz Purzelbäume, wenn ich am Strand bin), und das Essen, ein wahrer Traum...
Im Zeichen des Nervensystems: Mein Training in Somatic Experiencing, erstes Jahr
Somatic Experiencing ist eine Nervensystem-basierte Traumatherapie, begründet von Peter A. Levine. Es ist eine wunderbare und subtile Art und Weise, das autonome Nervensystem zu verstehen und im Einklang zu bringen. Als Lehrerin bzw. Coach kann ich die Instrumente von Somatic Experiencing in meiner Arbeit anwenden: In welchem Zustand ist das autonome Nervensystem meines Gegenübers, wohin geht die innere Bewegung? Diese Fragen stelle ich mir seit vielen Jahren intuitiv – nun eigne ich mir das entsprechende Fachwissen und Erfahrung an, um sie bewusst anzuwenden. Nach dieser Klarheit hatte ich mich schon ganz lange gesehnt.
Der Übergang von einem Präsenzseminar (Mexiko) mit so viel Energie hin zu einem online-Training zum Thema Trauma, war eklatant, um es gelinde zu sagen. Einerseits wurde das Training sehr behutsam und respektvoll geführt, andererseits waren die Themen natürlich heftig. Die innere Arbeit mit den Traumata wühlte mich auf. Bis ich im März meinen Therapeuten fand, hatte ich damit zu tun, die inneren Themen zu sortieren und gleichzeitig in meinem Unternehmen meine Mitarbeiterinnen zu ersetzen. So viele von ihnen wurden in der Zeit krank und das zog viel Extra-Arbeit auf meinen Schreibtisch. Im August war das zweite Modul des Trainings, diesmal in Präsenz in Köln. Was für einen Unterschied! So sind neue Begegnungen und Freundschaften entstanden.
Tanzen als Lebenspraxis
Der Ausgleich in diesem Jahr war für mich das Swing Tanzen. Was 2021 als ein »harmloses« Hobby begonnen hatte, ist 2022 definitiv ausgeartet. 😅 Einerseits genoss ich es sehr, mich zu bewegen und die Zeit mit den Menschen zu teilen, etwas Neues zu lernen. Andererseits wurde ich, ehrgeizig wie ich bin, immer interessierter daran, eine bessere Tänzerin zu werden. Ich recherchierte nach Kursen und Festivals und stieß auf ein Balboa-Festival in Prag. Ab dem Moment war ich Feuer und Flamme für Balboa, welches ich an sich schon tanzte, nun jedoch mit dem Ziel, ein besserer Follower zu werden.
Meine zweiten Tanzschuhe bestellte ich im März auf Maß – dabei maß ich meine Füße millimetergenau und teilte sie der Schuhmacherin mit, die in Korea saß. Auch spannend: mein linker Fuß ist 2 mm größer als mein rechter Fuß. Binnen 3 Wochen kamen die Schuhe an – 4 cm Absatz und ein Traum 😅 allerdings sollten diese Schuhe leider zu meiner Fußverletzung im Mai beitragen.
Nichtsdestotrotz erlebte ich in der Zeit, wie ich quasi täglich meine tänzerischen Fähigkeiten verbessern konnte. Ich nahm Privatstunden für zwei Monate und wurde von Woche zu Woche besser. Im März war ich in der Dienstagsklasse von Mickey Fontanasce, einem der absoluten Balboa-Checker, der gerade zu Besuch in Europa war. Ebenfalls im März begann ich, alle Tage der Woche mit Tanzkursen zu belegen – entweder meinen "regulären" Balboa-Kurs, oder Samstags-Shag, Dienstags Tanzübungsabend, Mittwochs Solo-Jazz, und ab März waren wieder die Tanzparties erlaubt. Ich ließ meine zwei Tage die Woche Akroyoga sein und stürzte mich ins Tanzen. Es gab nur noch das Tanzen. Ich arbeitete tagsüber, und abends ging ich tanzen, teilweise kam ich nicht vor 1 oder 2 ins Bett – unter der Woche. Es war, als ob jemand ein Schalter bei mir umgelegt hätte.
Festivals, Festivals, Festivals
Oh mein Gott, wo soll ich anfangen ... 😅 dieses Jahr entdeckte ich und nahm an einigen Tanzfestivals teil. Wusstest du, dass sich Menschen ein ganzes Wochenende (oder eine Woche!) treffen, um abends gemeinsam auf Tanzpartys zu gehen (sogenanntes Social Dancing) und tagsüber Tanzunterricht zu bekommen? Diese Festivals sind manchmal mehrere hundert Leute stark. Mein erstes Festival war in der Toskana im April (ein kleines mit knapp über 100 Leuten), danach im August in Prag, anschließend Berlin und München im Herbst. Was soll ich sagen, ich liebe es. Ich habe einige Menschen immer und immer wieder getroffen. Es gibt beispielsweise eine slovenische Delegation, die gemeinsam überall hin reist, und so entsteht das Gefühl, man würde in derselben Stadt wohnen, wenn man sich ein paar Mal im Jahr gesehen hat 😅.
Ursprünglich habe ich ja mit Swing Tanzen begonnen, um neue Leute kennen zu lernen, und ich muss sagen, die Swing Community ist genau meins. Der Charakter, die Klamotten, die Einstellung... Die Musik ist einfach klasse, und der Tanz ist lässig, entspannt. Hinzu kommt noch ein spannender Aspekt, der mich als Musikphysiologin interessiert: es wird viel mit Schwerpunkten, mit Gewichtsübertragung und mit dem Boden gearbeitet (auch wenn die wenigsten davon sprechen, denn viele tanzen einfach intuitiv sehr gut). Ich lerne hier nicht nur die Rolle des Followers, sondern auch des Leaders, und jede Rolle ist so anders auf ihre Art. Es ist nicht überall üblich, wie ich später herausgefunden habe, aber in Berlin gehört es zum guten Ton, beide Rollen zu können (die guten Tänzer können jedenfalls beides). Ich bin am liebsten Follower, aber führe auch sehr gerne, und bei manchen Leuten weiß ich einfach, ich kann wechseln oder einen Wechsel verursachen, und es wird eh immer spannend. Das sind die Dinge, die ich an diesem Tanz liebe.
Online-Business: Weiterentwicklung und Klarheit
Das Jahr bin ich weiterhin ohne Online Business Coach gestartet. Ich war vorher bei Sigrun* gewesen, und bin ihr noch als Affiliate-Partnerin erhalten geblieben. Im Januar erlebte ich als Partnerin von Sigrun den (schätzungsweise) 6. Launch von Kickstart mit – und war hin und weg von der gestiegenen Professionalität ihres Launch-Teams. Daraufhin erkundigte ich mich, wer ihre Launch-Managerin diesmal gewesen war – und meldete mich prompt bei ihr in deren Programm an (schreibe mir eine E-Mail, wenn es dich interessiert, wer es war). Mein Unternehmen ist gewachsen, mehr als letztes Jahr – dabei habe ich deutlich weniger oft gelauncht als 2021 (genau genommen nur zwei Mal).
Ich versuchte, mein Team zu erweitern – insbesondere, um Steffi zu entlasten, denn sie war dieses Jahr oft wegen Krankheit nicht verfügbar. Ich führte einige Interviews übers Jahr hinweg verteilt; niemand überzeugte mich so richtig. Ich heuerte im Sommer eine Launch Managerin für den Flow-Seminar Launch an, doch das erwies sich leider als Fehlentscheidung. Ich werde beim nächsten Versuch einen offenen Bewerbungsprozess führen, um so unter mehr Bewerberinnen entscheiden zu können. Fakt ist, Teamaufbau war keine Priorität dieses Jahr.
Neu: Mein Unternehmen in Notion
Im Februar fasste ich mir ein Herz und begann, mein Unternehmen in Notion abzubilden. Es passte hinten und vorne nicht von der Zeit her, aber mir ging derartig die Übersicht verloren, dass ich es tun musste. Seit 2020 hatte ich viele Kurse und Produkte erstellt, viele Gruppen geleitet, und ich brauchte eine Form von Organisation, bei der ich im Team (also digital) arbeiten konnte, hißt: Aufgaben verteilen, auf einen Blick sehen, wie weit wir mit Projekten waren, etc. Notion hatte ich seit 2020 ins Auge gefasst und war 2021 einige Schritte weiter gekommen. Es war erst 2022, als ich begann, ernsthaft Stunden in Notion zu investieren, um die Arbeitsweise zu lernen und meine Struktur dort aufzubauen. Wir arbeiten seitdem zu zweit im Team darin, Steffi und ich. Das Schöne an Notion ist, dass es alles sein kann, was wir uns vorstellen; es ist wie ein weißes Blatt. Um durch die schiere unendliche Anzahl an Möglichkeiten durchzukommen, war der Kurs »Notion Mastery« von Marie Poulin* ein treuer Begleiter und kann ich jedem empfehlen, der schrittweise Notion von null auf lernen möchte. Notion brachte definitiv mehr Klarheit in mein Unternehmen.
Neu: Mehr Fotos von Ralf
Dieses Jahr ließ ich mich erneut von Ralf Hiemisch fotografieren; wir erforschten wieder einige Themen, diesmal in Richtung Raum, und einige Körperübungen wurden ebenfalls fotografiert. Außerdem brauchte ich ja Fotos von mir mit dem Buch (die gab es noch nicht 😅). Ich arbeite einfach super gerne mit Ralf; ich kann mich entspannen und Dinge ausprobieren, auch mal welche, die ein bisschen »verrückt« sind. Die »verrücktesten« Bilder sind hier nicht abgebildet, die hebe ich mir für später auf. 😅
In diesem Video berichtet Flötistin, Fagottistin und Dirigentin Carmen Jochum über ein berührendes Konzerterlebnis nach dem Flow-Seminar.
Neu: Video–Erfahrungsberichte
Eigentlich höchste Eisenbahn, und kaum zu glauben: Ich bin bis 2022 gänzlich ohne Video-Erfahrungsberichte ausgekommen. 🙈 Kein Grund, stolz darauf zu sein; ich war einfach zu sehr damit beschäftigt, neue Kurse und Inhalte für meine Teilnehmer zu kreieren. Für Einblicke in den Kurs Unterrichtsflow interviewte ich zwei Teilnehmer aus der ersten Runde; für Einblicke in das Flow-Seminar interviewte ich vier Teilnehmerinnen aus der zweiten und der dritten Runde.
Hier erzählt Sängerin und Gesangspädagogin Extraordinaire Hilkea Knies von ihren Erfahrungen im Flow-Seminar.
Clemens Maria Kitschen, Pianist, Klavierpädagoge und Komponist, berichtet von seinen Erfahrungen beim Kurs Unterrichtsflow.
Unterrichtsflow – mit 100% idealen Teilnehmern
Die zweite Runde von Unterrichtsflow, und vor allem, was sie in mir bewirkt hat, war eines der Durchbrüche im Jahr für mich. Durch eine längere Erkrankung im Oktober 2021 hatte ich den gesamten Kalender des verschoben – und so waren die Kurstermine für manche Bundesländer ungünstig. Dadurch war die Gruppe kleiner – und die, die dabei waren, waren engagiert, wie ich es selten erlebt habe.
Praktisch von der ersten Sitzung an etablierte sich eine große Vertrautheit zwischen den Teilnehmern und mir. In Unterrichtsflow ist das große Thema Beziehungen und vor allem Grenzen setzen – aus Sicht des Nervensystems. Es entstand eine lebendige, wache und respektvolle Arbeitsgruppe. Das Vertrauen erlaubte ein tiefes Einlassen, ohne Bewertung, ohne Beurteilung. Die meisten Teilnehmer waren erfahre Lehrkräfte, hatten viele Schüler und bereits viel Freude am Unterricht – doch da ging noch einiges mehr auf. Tag um Tag kamen die Berichte von neuen und positiven Erfolgserlebnissen als Lehrerinnen. »Ich gehe energetisiert in die Ferien« oder »Ich freue mich, dass ich noch einige Wochen meine Schüler habe« sind Sätze, die ich in dieser Zeit oft hörte. Mir wurde nach einigen Wochen bewusst, dass sich hier zum ersten Mal in meinem Online-Business zu 100% ideale Teilnehmer eingefunden hatten – ein Traum! Das war der Grund, warum die Energie in der Gruppe so hoch war. Die Qualität ihres Unterrichts hatte sich angehoben, durch ihr neues Verständnis für ihr eigenes Nervensystem und das ihrer Schüler. Die Teilnehmer waren begeistert, vernetzt, sie unterstützen sich gegenseitig, und ich durfte diese Entwicklung begleiten. Das waren so glückliche Wochen für mich. Wir haben im Unterricht gespielt, reflektiert, und ausgetauscht. Letztlich war es dank dieser Gruppe von Teilnehmerinnen, dass mir klar wurde, dass ich diesen Kurs weiterführen muss. Er hat uns allen so viel Freude gebracht. Wenn du dich für Unterrichtsflow interessierst, kannst du dich hier auf der Warteliste von Unterrichtsflow unverbindlich eintragen.
Besonders die Erfahrungsberichte nach dem Seminar berührten mich und bestärkten mich darin, diesen Kurs unbedingt weiter zu geben und ihn zu erweitern.
Eine neue Kursstruktur für 2022
Neben Unterrichtsflow gab ich noch andere Kurse, prinzipiell das Flow-Seminar und meine Workshops. Ziel und Absicht dieses Jahres war, weniger zu launchen als 2021 und gleichzeitig mein Profit zu erhöhen. Beides ist eingetreten. Dies erreichte ich durch weniger unterschiedlichere Kurse, mehr kleinere Workshops und allgemein eine höhere Präzision in der Ausführung bekannter Prozesse.
Im März gab ich auf Einladung von MindfulMusicMaking einen online Workshop (mein erster in diesem Format auf Englisch!). Darüber hinaus gab ich eine neue Workshopreihe, von denen ich zwei Workshops aus 2021 wiederholte (»Beweglicher Körper, lebendige Musik« und »Atemfluss, musikalischer Fluss«), und ein neuer Workshop dazu kam (»Lampenfieber bei Schülern«).
Das Flow-Seminar 2022 ging in die vierte Runde mit erneut 41 Teilnehmern. Dieses Jahr bot ich meinen Ehemaligen erneut die Möglichkeit, im Deep-Dive das Flow-Seminar mit mir zu vertiefen. Dies ist die Gruppe der Fortgeschrittenen, die ein zweites (oder drittes Mal) das Flow-Seminar durchlaufen. 2022 im Deep-Dive sind fünf Teilnehmerinnen, die ein drittes Mal hintereinander durch das Flow-Seminar gehen. Warum noch einmal das Seminar machen, wenn man das alles schon weiß und kennt? Weil der Wert, ein solches Seminar zu belegen, nicht darin besteht, gute Informationen zu haben – das natürlich ist vorausgesetzt. Nein, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen, dass nur durch das regelmäßige Praktizieren und das Wiederholen und Vertiefen (»Deep-Dive«) sie an den Kern dessen kommen, wo sie sich als Musiker entwickeln möchten.
»Live« in Präsenz
Dieses Jahr kam ich wieder in den Genuss, in Präsenz mit Gruppen zu arbeiten. Ganz groß auf dem Programm stand für mich Schloss Kapfenburg, und gleich danach im August das International Congress for Voice Teachers (ICVT) in Wien. Schloss Kapfenburg war meine erste öffentlich Präsenzfortbildung nach drei Jahren. Ich war im Schloss zum ersten Mal und genoss die Atmosphäre dort sehr. Die Fortbildung fand in einer kleinen Gruppe statt, und ich konnte allen, die es wünschten, Zeit für Einzelarbeit geben. Wir ergänzten die Präsenzzeit durch ein Online Vor- und Nachbereitungstraining. Das war das erste Mal, sowohl für mich als auch für die Teilnehmer (und Schloss Kapfenburg), dass wir ein solches Format veranstalteten, mit begeistertem Feedback der Teilnehmer. Dadurch, dass wir uns vor der Präsenzphase schon kannten, war der Einstieg in die Arbeit viel unmittelbarer und auch leichter.
In Wien war ich für einen Workshop zum Thema »Regeneratives Singen« eingeladen worden – ich bin ja keine Gesangslehrerin, aber mit Chören und der Stimme hatte ich schon 2017 beim World Symposium for Choral Music gearbeitet. Der Workshop kam sehr gut an, und es ergaben sich im Anschluss einige Folgeeinladungen. Das hat mich riesig gefreut! Ich gab meinen Flowletter-Abonnenten per Mail Bescheid, dass ich in Wien sein würde, und konnte vor Ort 4 Einzelstunden geben – einen Tipp für einen Raum dort bekam ich ebenfalls von meinen Lesern. In Wien organisierte ich ein Nachmittags-Gettogether in einem Café mit Klienten und Flowletter-Lesern, die Lust hatten, sich mit mir zu treffen. Es war richtig schön für mich, zu sehen, wie sich die unterschiedlichen Menschen über mich kennenlernten und austauschten.
[Präsentation Herz-Gehirn/Bob/Meditationskreis]
»Herz-Gehirn-Kohärenz« und Persönliche Weiterentwicklung
Die Reise im Januar / Februar nach Mexiko zu Dr. Joe war ein Teil von dem, was mich dieses Jahr in meiner Innenwelt beschäftigt hat. Ich begann, mit seiner Arbeit, der »Herz-Gehirn-Kohärenz« zu experimentieren und brachte sie in einer Sitzung in das Flow-Seminar 2021 rein. Ich war neugierig, was passieren würde, wenn Musiker mit dieser Arbeit in Berührung kamen, das Herz mit dem Gehirn in Kohärenz zu bringen. Was würde passieren, wenn sie in diesem Zustand üben? Im März hatten wir diese Sitzung, die einen erstaunlichen Impact verursachte in den Teilnehmern. Zunächst erläuterte ich den ganzen wissenschaftlichen Teil, der hinter dieser Arbeit steckt. Wie man medizinisch die Herz- bzw. die Gehirnkohärenz definiert. Wie das Ganze zusammen kommt. Anschließend führte ich die Teilnehmer durch eine Meditation, in der sie selbst das Gelernte anwendeten. Danach war es den Teilnehmern freigestellt, in diesem Zustand zu üben – oder auch nicht. Viele ließen sich darauf ein. Manche der Teilnehmer konnten zum ersten Mal seit einiger Zeit sich selbst bewertungsfrei zuhören. Andere widerum hatten eine neue Meditationserfahrung gemacht, die sie auf ihrem Meditationsweg einen Schritt weiter brachte. Andere kamen mit Teilen von sich in Berührung, die sie überraschten. Für viele war es ein ganz öffnender Moment, und viele wünschten sich auch das Audio der Meditation separat zu bekommen, um damit wieder meditieren zu können.
[Erfahrungsbericht Medi] Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin des Flow-Seminars 2021 nach der Sitzung der Herz-Gehirn-Kohärenz
Auf der Suche nach neuen Lebensformen beschloss ich, einen Schritt weiter zu einen weiteren Traum zu machen: Gemeinschaftsleben. Ich meldete mich für eine Woche Gasthelfen in einer Lebensgemeinschaft in der Schweiz an. Dort zu sein berührte mein Herz ganz tief. Die ersten Tage konnte ich nur im Morgenkreis sitzen und bekam vor Tränen kaum ein Wort raus. Die Art und Weise, wie miteinander umgegangen wurde, war bewegend. Sie entsprach meiner eigenen Art und Weise, wie ich in meinen Kursen und in meinem Leben auftauchen möchte: Wenn du etwas tust, dann tue es, weil du das möchtest, und nicht, weil du das musst. Dass man so leben kann, und wie man leben kann, hat mich sehr bestärkt, diese Qualität in meinem Leben weiter zu suchen und zu leben.
2022 war ebenfalls das Jahr, in dem ich die Arbeit von Bob Proctor, Earl Nightingale und anderen kennenlernte. Zusammen mit dem, was ich bereits über Bewusstsein erfahren hatte, begann alles sich zu einer immer größeren Landkarte zusammenzufügen. In dieser Arbeit ist der Kern und das Zentrum der eigene Wunsch, sich zu entfalten – als ein Ausdruck des göttlichen Funkens, der sich durch uns entfalten möchte. Diese Arbeit habe ich vermehrt in das Flow-Seminar 2022 hineingebracht und wird ab jetzt immer mehr ein Teil meiner Arbeit sein. Am Anfang steht ein Traum, ein Gedanke. Deshalb war für mich dieses Jahr so stark mit Träumen verbunden – weil ich durch diese Arbeit eine Art Handwerk des Träumens (und deren Realisierung) gelernt habe.
Sie reist weiter 😅
Selten bin ich so viel und in so unterschiedliche Orte gereist wie in 2022, auch vor Frau C nicht. Dabei hatte ich mir das gar nicht vorgenommen, es ist einfach entstanden. 😅 Wenn wir Kopenhagen ausschließen, die einzige Reise, die ich aufgrund von akuten Fußschmerzen nicht angetreten bin (sinnlos, wenn es um ein Tanzfestival geht), bin ich 2022 in folgende Orte gereist: Mexiko (Meditationsretreat), Köln (Training in Somatic Experiencing), Prag (Tanzfestival), München (Tanzfestival), Toskana (Tanzfestival), 2x Barcelona (Familienbesuch), Regensburg (lieber Besuch), Leipzig (lieber Besuch), Schloss Kapfenburg (um eine Fortbildung zu geben), Wien (um einen Workshop zu geben), Bodensee (Netzwerktreffen), Schweiz (Gasthelfen in einer Lebensgemeinschaft), Stuttgart (Faszien-Workshop) und Mallorca (Überwinterung 😅).
Reisen regt meine Kreativität an, und ich habe es daran gemerkt, dass dieses Jahr meine Texte wieder besser wurden. Meine Kreativität begann wieder zu fließen. Es hat einfach was, sich mit anderen Kulturen, anderen Denkweisen auseinanderzusetzen, einander verstehen zu wollen. Das wertvollste, was ich aus meinen Reisen mitnehme: die Menschen. Immer wieder diese schönen, komplizierten, lustigen und manchmal auch ganz schön neurotischen Menschen. Für mich ist das faszinierend. Denn eines merke ich immer wieder: wir mögen zwar anders denken, aber im Kern sind wir alle gleich. Wir alle haben dasselbe Nervensystem, das nach denselben Prinzipien regiert wird. Das ist das Leben!
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PR, Podcasts und Publikationen in diesem Jahr
Meine Anwesenheit auf Podcasts stieg 2022 gegenüber dem Vorjahr um 250%, hört sich nach krass viel an, aber es war von 2 auf 5. 😅 Ich war zu Gast bei
- »Der gesunde Ton« von Veronika Hümpfer,
- »On Air – Der Blasmusik-Podcast« von Andy Schreck,
- »Leuchttürme-Talk« von Sabine Seide,
- »Kunst im Kopf« von Yvonne Prentki und
- »Managemusik« von Saskia Worf.
Dieses Jahr wurde ich angefragt, einen Beitrag für die Zeitschrift »üben&musizieren« (Schott) zum Thema Resonanzlehre zu schreiben. Mein Beitrag »Regeneratives Musizieren« erschien im Dezemberheft – das ausgerechnet dem Thema Hören gewidmet war 😅 – und beinhaltet unter anderem drei Körperübungen zum Ausprobieren. Dafür machte ich neue Fotos mit Ralf Hiemisch. Hier geht's zum Beitrag auf der Webseite des Magazins.
Außerdem wurde in der Brawoo vom Januar 2022 auf meine Fortbildung auf Schloss Kapfenburg hingewiesen und ich hatte ein schönes und kurzes Instagram-Live auf Englisch mit Geigerin Alina Pogostkina, Gründerin von MindfulMusicMaking.
Nicht ohne meinen Blog 😅
Dieses Jahr habe ich 14 Blogartikel veröffentlicht. Hier ist eine Auswahl davon.
Besonders der Betablocker-Artikel schlug ungeheure Wellen, als ich ihn veröffentlichte. Ich wollte mit diesem Beitrag eine Perspektive an diejenigen geben, die keine Alternative sehen, als diese Tabletten zu nehmen. Es gibt sie, und zahlreich. Arbeiten mit mir ist nur eine davon.
»Ein lebenswertes Leben« ist mir ans Herz gewachsen; ich habe es in einem Moment geschrieben, in dem es mir nicht gut ging, um mir selbst Zuversicht zu geben. Noch heute muss ich weinen, vor Berührung, wenn ich ihn lese. Ich bin so dankbar, wieder an diesen Kern von mir herangekommen zu sein, der in der Lage ist, etwas Wahres in Worte zu fassen.
Eine spannende Geschichte erlebte ich im Januar, als ich die Gelegenheit hatte, Geigerin Patricia Kopatchinskaja kennenzulernen und ihr mein Buch zu schenken. Große Mutprobe für mich. Ein Traum ging in Erfüllung, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn hatte. Lies den Bericht hier.
Die Filmbesprechung von »Das Vorspiel« ist an sich nicht neu gewesen, aber ich habe diesen Text überarbeitet und meine Botschaft darin besser ausarbeiten können. Musik, die ja pure Resonanz ist, sollte uns allen, die sie ausüben Gesundheit und Wohlbefinden schenken, aber bei ganz vielen ist es nicht so. Und das wollte ich thematisieren.
Was Musikerin sein für mich bedeutet: alles. Mein Leben, mein Sein. Mein Traum. Meine Dankbarkeit.
Und schließlich ein Text über das Grenzen setzen im Unterricht mit Schülern. Mittlerweile habe ich zwei Gruppen von Lehrerinnen und Lehrern durch den Kurs Unterrichtsflow geführt. Es ist eines der wichtigsten Arbeiten, die ich mache, nämlich Lehrer zu stärken, sowohl innerlich als auch mit einer neuen Perspektive auf ihre Schüler: den Musikerkörper ganzheitlich zu betrachten und dadurch mehr Möglichkeiten für Interventionen zu bekommen.
Wenn du dich für Unterrichtsflow interessierst: Wir starten die nächste Runde im Jahr 2023. Trage dich hier unverbindlich in die Warteliste ein.
Die Vernetzungsaktion schlechthin: 30 musikalische Leben
Doch die größte Vernetzungsaktion in diesem Jahr war für mich das Community-Projekt »30 musikalische Leben«. Dieses fand im Mai statt und zählte mit über 450 Teilnehmern, davon ca die Hälfte fanden sich in der privaten Facebook-Gruppe wieder. Jeden Tag stellte ich per E-Mail einen Musiker oder eine Musikerin vor, die auf die Frage antwortete: Was bedeutet es für dich, Musiker zu sein? Die Antworten konnten in Form eines kurzen Textes, Videos oder Audios sein. Die Planung begann fast ein halbes Jahr vorher, mit der Entscheidung, wen ich dabei haben wollte. Ich wollte ein inklusives Projekt, eines, in dem viele unterschiedliche Stimmen zu Wort kamen: Musikstudenten, erfolgreiche und weniger bekannte Musiker, Laien und Profis, eine Mischung aus Stilen und Instrumenten, und auch solche, die sich persönlich nie als Musiker bezeichnen würden. Ausgehend von dieser Hauptidee: Jedes Leben in der Musik ist individuell, einzigartig und hat vollständigen Wert. Dafür stehe ich und unter diesem Aspekt wollte ich die Musikercommunity zusammenbringen.
Noch heute sehe ich immer wieder, vor allem auf den Sozialen Medien, wie sich Teilnehmer, Beitragende und Publikum sich durch »30 musikalische Leben« vernetzt und für neue Projekte gefunden haben: Podcast-Interviews, Kollaborationen, Zusammenarbeit, Netzwerktreffen. Das freut mich so sehr! Du kannst auch gerne noch die Beiträge bekommen, indem du dich kostenfrei mit deiner E-Mail Adresse anmeldest: Hier geht's zur Anmeldeseite von »30 musikalische Leben«.
Die Veröffentlichung von »Alles im Flow?« in einem Verlag
Der vielleicht wichtigste Traum, der 2022 erfüllt wurde, war die Veröffentlichung meines Buchs im Wißner-Verlag. Der Kontakt kam über meinen Agenten in der Zeit von »30 musikaliche Leben« zustande und im Juli erhielten wir ein Angebot für eine Publikation – mit gewünschtem Erscheinungstermin der Herbst 2022. Mutig, sagten wir uns, aber es war schließlich im Sinne aller Beteiligten, das Buch vor Weihnachten herauszubringen.
Durch Ferien und Urlaub fand der erste Kontakt mit mir Ende September statt, als alles unterschrieben war. Wollten wir es noch vor Weihnachten schaffen, das Buch zu überarbeiten? Da muss man mich nicht lange fragen, ich sagte sofort Ja, und obwohl mein Lektor Herr Lamey weniger optimistisch war – ich wusste, wir würden es schaffen. Und so war es auch. Mit Herrn Lamey als Lektor habe ich das große Los gezogen, wie ich finde (und wie man auf diesen kleinen Screenshots sehen kann). Wir hatten eine entspannte und anregende Überarbeitung, das Arbeitsklima war stets heiter, und der Text wurde immer besser. Beide hatten wir das Ziel, das Buch besser zu machen – aber jeder aus einem anderen Standpunkt heraus. Mal waren wir einverstanden, mal nicht, aber wir kamen immer am Ende zu einem Punkt, bei dem wir uns beide einig sein konnten. Und das fühlte sich gut an. Ich habe an anderer Stelle über "das Ringen um jedes Komma mit einem ebenbürtigen Lektor" geschrieben – so fühlte sich das manchmal an, wie ein Nahkampf 😱, bei dem wir aber nicht gegeneinander, sondern FÜR eine Sache gekämpft haben: Dass Ihr die beste Version des Textes in der Hand halten könnt.
Für diese Ausgabe durfte ich wieder mit Gestalter Torben Abegg arbeiten; wir haben ihn ins Boot geholt, da er bereits 2020 das Buch gestaltete. Das hatte zur Folge, dass das Buch zu 100% dem entsprochen hat, wie ich mir das vorstelle – gegenüber der Verlagsausgabe hat sich der Text verbessert, das Coverdesign wurde von Torben aufgehübscht und lesbarer gemacht, und die Bindung war hier astrein. Es ist ein wunderbares Buch geworden, das man mit Liebe (auch an sich selbst) verschenken kann. ❤️
Du kannst mein Buch in jedem Buchhandel bestellen: »Alles im Flow? Die Kunst, ein musikalisches Leben zu führen« (Wißner-Verlag, 2022), mit ISBN: 978-3-95786-325-6
Bis 15. Januar 2023 gilt ein reduzierter Verkaufspreis, ganz gleich, wo du bestellst. Hier sind Links zu Thalia | Wißner-Verlag (Versand erst wieder am dem 8.1.2023) | Deutsche Buchhandlung
Überwinterung auf Mallorca nach 16 Jahren Berlin 😬
Einen weiteren Traum erfüllte ich mir Ende des Jahres, nämlich den Berliner Winter ausfallen zu lassen und ihn entspannt unter der Sonne auf Mallorca zu verbringen. Für drei Monate habe ich mir von Freunden eine kleine Wohnung gemietet, die sie im Winter nicht nutzen. Der (temporäre) Umzug am 4.12. nach Mallorca zog unerwartete Folgen nach sich, u.a. auch die Tatsache, dass die Wohnung nicht wirklich eingerichtet war (Mehraufwand, um sie einzurichten) und dass ich durch die undichten Fenster und unfähige Heizleistung der Wärmepumpe, nun doch, hier in Spanien, mich verkühlt hatte. So verbrachte ich die erste Woche hier.
Ich bin trotz allem sehr froh, hier zu sein. Der Dezember hat soweit nicht enttäuscht – die meiste Zeit über strahlt die Sonne. Tagsüber sind manchmal fast 20 Grad, ich bin an der Küste und ca. 200 Meter vom Strand entfernt. Es ist ein ruhiges Örtchen, das ohne viel Trara durch den Winter kommt und wo viele Einheimische wohnen. Der Bus fährt einmal die Stunde. Ansonsten bin ich hier für mich und genieße die Umgebung. Wanderstiefel sind mit dabei, und hier gibt es eine Menge Natur zu erkunden.
Was 2022 sonst noch passiert ist
Über meine kreative Donnerstags-Gruppe habe ich an anderer Stelle schon einmal geschrieben. Diese Gruppe war seit Ende 2021 mein ein und alles, sie hat mich durch den kalten Winter und den kargen Frühling getragen. Ich habe für diese Gruppe im März einen Workshop angeleitet, bei der es um interne Identitätsfindung ging. Es war mein erstes Mal, dass ich einen solchen Prozess begleitete, in dem es nicht um Musik ging. Und die Erfahrung war für mich wunderschön. Ich fühlte mich außerdem glücklich, der Gruppe etwas von meinen Talenten geben zu können, wo sie mir so viel gegeben hatte.
Auf Anraten meines Therapeuten (wieso war ich nicht früher darauf gekommen) habe ich ein kleines Zimmer in meiner Wohnung als neuen Arbeitsraum bezogen. Bis dato hatte ich in der Küche oder sonstwo mit meinem Laptop gesessen. Diese neue Aufteilung hat mir geholfen, besser die Linie zu ziehen (und vor allem die Tür zuzuziehen 😅) zwischen Leben und Arbeit. So habe ich mein Musikzimmer für alles, was Musik und Bewegung ist, und freue mich darüber.
Außerdem, neue Visitenkarten: Kurz bevor ich nach Wien reisen sollte, merkte ich, dass ich keine Visitenkarten hatte, bzw. nur ganz veraltete von 2019!! Maria!! Naja, kommt mal vor, wenn man zwei Jahre quasi eingesperrt sein musste und ansonsten keine Veranstaltungen gingen. Also habe ich mir fix welche gestaltet und sie "same day" aufgegeben – abends wurden sie per Kurier geliefert und am nächsten Tag konnte ich fröhlich mit den neuen Visitenkarten nach Wien fliegen. 😅
Weiter in der Rubrik »Klarheit« habe ich beschlossen, endgültige Klarheit in meine Finanzen zu bringen. Alle Ausgaben zu dokumentieren ist nichts neues für mich, das habe ich seit 2012 immer gemacht (bis auf einer Pause in den letzten 18 Monaten). Vielmehr entdecke ich die Umschlag-Methode für mich, habe so ziemlich alles »aufgeräumt«, was es aufzuräumen gab und freue mich, meine Schritte in Richtung finanzieller Unabhängigkeit zu gehen.
Im August konnte ich zum ersten Mal meinen Agenten in Köln persönlich treffen – wir hatten seit Beginn 2021 zusammen gearbeitet, der Vertrag mit dem Verlag war unterwegs, und erst jetzt hatten wir die Chance, uns zu treffen. Das war gut, und vor allem einfach nett, und auch spannend, jemandem gegenüber zu sitzen, den man gefühlt schon lange kennt, aber erst jetzt wirklich kennen lernt.
Aber eines der abgefahrensten Ereignisse passierte im Oktober: den König und die Königin von Spanien persönlich kennen zu lernen. Wir, das heißt meine spanische Freundin und Sängerin June Telletxea (mit der ich vor 12 Jahren mein erstes Konzert als Cembalistin bestritten habe) und ich waren von der Botschaft eingeladen worden, bei einem Empfang dabei zu sein. Der König sollte, und offensichtlich wollte auch, in Kontakt kommen mit 200 in Deutschland lebenden Spaniern (alle handverlesen geladen). June und ich waren schon Tage vorher absolut aus dem Häuschen und mega hibbelig gewesen. Wir gingen, nachdem Security uns von innen und außen durchleuchtet hatte, in den Raum, wo das Königspaar auftreten sollte. Ganz viel Protokoll, viel warten, ganz viel "stehen Sie lieber hier und nicht da", und nach dem Auftritt der Könige und einer kurzen Ansprache von ca. 3 Minuten begaben sich die beiden in die "Menge". Es war Stehparty-Style und man konnte denen einfach Hallo sagen und ins Gespräch kommen.
Ich hatte natürlich mein Buch dabei. Ein paar wenige Exemplare von der ersten Auflage im Selbstverlag hatte ich noch für genau solche Anlässe und ich dachte, warum nicht? Ich konnte es ihnen tatsächlich schenken, beziehungsweise an die Mitarbeiter vom Protokoll übergeben, wenngleich das Königspaar ja kein Wort Deutsch spricht. Ich konnte in diesem Zuge mit dem König ein paar Worte über Flow austauschen und was es für uns Menschen bedeutet. 😅 Neben mir meine Freundin June (baskischen Ursprungs) zeigte der Königin ihre CD mit spanisch traditioneller a cappella Volksmusik (wobei das alles jaaaa nicht sein sollte und die Königin sollte jaaaa nicht die CD anfassen und sie stattdessen von den Protokoll-Mitarbeitern erhalten). Aber wie üblich, wirft die Königsfamilie gerne das Protokoll über den Haufen und es war einfach ein netter Austausch und sie hat dann die CD in die Hand genommen, ihrem Mann gezeigt, wir haben uns (zu viert mit dem König!!!) darüber unterhalten und sie hat die Platte natürlich selbst in die königliche Hand genommen und davongetragen – hinterher waren June und ich so geflasht, dass wir uns immer wieder anschauen mussten und ausrufen "Wir haben's getan!!", standen eine ganze Weile nah am Stand mit Jamón, um uns zu stärken, und später wurde ich oft angesprochen: "Ich habe gesehen, wie du mit dem König gesprochen hast!" 😅🙈😍😬🥰🙃😅🙈
Ein Foto von uns am Ende des Abends
Worüber ich in diesem Jahresrückblick nicht schreiben kann
Wir alle haben Themen, über die wir nicht in unserem Blog sprechen möchten. Sie sind zu privat oder sie gehören nicht raus in die Öffentlichkeit. Beim Schreiben des Rückblicks fiel mir dieses Jahr jedoch auf, dass ich immer schlechtere Laune bekam, je mehr ich über das schrieb, was »salonfähig« war. Es gab zu viel Ungesagtes und ich konnte es nicht zu Papier bringen, obwohl ich mir genau das gewünscht hätte. Aber ich kann und werde über diese anderen Dinge nicht in meinem Bericht schreiben können. Ich kann nicht öffentlich schreiben, dass 2022 eine der Personen, der ich seit vielen, vielen Jahren vertraue, und auch viel meiner Lebenskraft gegeben habe, ebendieses Vertrauen bis aufs Mieseste verletzt hat. Dass der erste Schock schnell verflogen war, aber dass die Traurigkeit seitdem geblieben ist. Ich kann nicht schreiben, wie ich gerade mit mentalem Training experimentiere, auf einer Weise, die mein Herz total erfüllt und gleichzeitig total schräg ist. Ich kann nicht schreiben, weil es hier den Rahmen sprengen würde, dass ich dieses Jahr mehrfach beim Tanzen in das linke Fußgelenk getreten wurde (nicht vom Tanzpartner, sondern von den anderen Paaren, aus Versehen natürlich) und seitdem eine Fußverletzung mit mir schleppe, die jetzt nach Monaten, so scheint es, doch noch in Richtung Auflösung geht. Deshalb, hier ist mein Jahresrückblick mit allem drin, was öffentlich ist und sein darf. Jetzt, wo ich das hinzugefügt habe, geht's mir deutlich besser damit. Dieses Jahr war wahrhaftig ein Jahr der Träume und ein Jahr von Klarheit, von Tanzen und von vielen Menschen, die sich in meinen Räumen vernetzt haben (und mit denen ich mich vernetzt habe). Aber eben nicht nur. Und das muss auch seinen Platz haben.
Mein Jahr 2022 in Zahlen
Die wirklich wichtigen Dinge im Leben können nicht gezählt werden. Das sage ich auch in meinem Buch. 🤓 Ich werde aber versuchen, mithilfe von Zahlen einen Eindruck zu geben, was dieses Jahr für mich gewesen ist.
Abonnenten zum »Flowletter« hatte ich Ende letzten Jahres 2.513. Im Laufe diesen Jahres sind es 2.710 geworden, inklusive einer »Scrub-Aktion«, bei der ich über 350 Abonnenten wegen Inaktivität gelöscht habe. Der Wachstum ist weniger spektakulär als letztes Jahr, aber das macht für mich nichts – denn es zählt, dass die Menschen meine E-Mails gerne lesen.
Gegebene Online-Workshops 17 (6 Sitzungen Unterrichtsflow, 9 dreistündige Resonanz-Workshops, 2 Ergänzungs-Workshops zur Präsenz-Fortbildung)
Präsenzfortbildungen 2 (Schloss Kapfenburg und ICVT in Wien)
Neue Onlinekurse keine, aus einer Entscheidung für Fokus heraus. Eher noch habe ich bestehende Kurse gestrichen.
Teilnehmer in meinen Kursen und Workshops: Im Flow-Seminar waren es 41, bei Unterrichtsflow 18. Deep-Dive hatte 11 Teilnehmer dieses Mal, in Schloss Kapfenburg waren es 8. Dieses Jahr bot ich an, den Kurs Unterrichtsflow in einer Kleingruppe zu vertiefen, es meldeten sich 5 Teilnehmerinnen an. Bei den Workshops waren es 44, 53 und 45. Bis Ende 2022 waren 69 Teilnehmer bei meinen Basics der Resonanzlehre angemeldet. Hier gibt es viele, die mehrmals diverse Kurse besucht haben. Die Anzahl der einzelnen Teilnehmer in meinen bezahlten Angeboten dieses Jahr war 177. In Bezug auf meine kostenlosen Webinare waren ca. 200 Leute live beim Unterrichts-Webinar im April gewesen, plus ca. 350 im Herbst beim Üben-Webinar, und wenn ich die ca. 60 Teilnehmer beim ICVT dazu zähle, komme ich auf über 500 Live-Teilnehmern (nicht angemeldete, sondern Live-Erscheinende!) in kostenfreien Angeboten (wobei für das ICVT natürlich ein Ticket gezahlt wurde, aber das Angebot war derartig riesig, dass ich es zur selben Kategorie dazu zähle).
Neue Texte, die ich geschrieben habe: 14 neue Artikel im Blog (mit diesem 15, vorerst 😅), 1 Beitrag für "üben&musizieren", 34 Flowletter, 500 E-Mails insgesamt (mit Erinnerungen, internen Kurs E-Mails) ... auch dieses Jahr muss ich nebenbei quasi ein weiteres Buch geschrieben haben... das gibt mir dann doch zu Nachdenken... 😅
Reisen 15 (s.o.)
Besuchte Länder im selben Jahr 6 (Spanien, Italien, Österreich, Schweiz, Tschechien und Mexiko)
PR Ich war zu Gast auf 5 Podcasts (s.o.) und publizierte einen Beitrag im Magazin »üben&musizieren«.
Ein Ausblick auf 2023
- Im Jahr 2023 werde ich mehrere Präsenzfortbildungen geben, zum einen im Norden Deutschlands (erstmalig!) und zum anderen in Baden-Württemberg zum Thema Unterrichten, auch beim Evengelischen Kirchenmusiktag werde ich mit einem Workshop dabei sein. Weitere Fortbildungen sind zur Zeit in Planung. (Bei Interesse für eine Zusammenarbeit in 2024 freue ich mich über Nachrichten an meine E-Mail Adresse.)
- 2023 werde ich den Kurs Unterrichtsflow neu veranstalten und freue mich schon jetzt über Interessenten – wenn du das möchtest, kannst du dich unverbindlich auf der Warteliste von Unterrichtsflow eintragen: Trage dich hier unverbindlich in die Warteliste ein.
- Das E-Book »Fünf Wege zum Flow« bräuchte dringend eine Überarbeitung, denn es ist eine Menge Neues dazugekommen, das darin Platz finden soll (beispielsweise die Themen des Nervensystems).
- 2023 werde ich auch weniger Workshops machen und eher für den Moment auf kleinere voraufgezeichnete Kurse setzen.
- Diese Selbstlernkurse sind auch in Planung, eines wird zm Thema Lampenfieber sein, das andere zum Thema Musik auswendig spielen
- Und schließlich, neben vielen Tanzfestivals werde ich 2023 nach Großbritannien fahren, zu einer etwas anderen Business-Konferenz. Es ist ein tolles Konzept: 3 Tage, 18 Speaker, und 100 Menschen im Publikum – man musste sich als Publikum bewerben, um eine der 100 vor Ort zu sein. Spannende Menschen und ein toller Ort... Ich werde berichten :)
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