Es gibt Bereiche im Körper, in denen wir beim Spielen festhalten. Und zwar immer dann, wenn wir nicht absichtlich festhalten wollen. Es passiert einfach, ohne dass wir es bewusst tun. Dann gelingt der Lauf nicht, dann sind die Oktaven nicht schnell genug, oder wir verspannen hinter der linken Schulter, wenn wir länger als 30 Minuten geigen. Mist. Wie geht das weg?? Mittlerweile sind wir dahinter gekommen, dass die Antwort Loslassen ist. Aber wie geht Loslassen??

Loslassen auf Kommando geht nämlich nicht, das merken wir. Das geht willkürlich nicht. Was wir aber tun können, ist, die Bedingungen zu schaffen, sodass Loslassen von selbst passieren kann. Das ist ein bisschen wie Fahrradfahren.

Beim Fahrradfahren treten wir immer nur auf einem Pedal aktiv. Wenn wir das tun, kommt das andere Pedal von selbst zu uns hoch, ganz ohne unser Zutun. Ganz von selbst. Das bedeutet, es gilt zu erkennen, was wir aktiv beeinflussen können und was von selbst passieren muss.

Beim Musizieren können wir beispielsweise den Kontakt zum Boden spüren, während wir spielen. Oder unser Gewicht spüren (Gewicht spüren fühlt sich leicht an!). Wir können darauf achten, ob wir weiteratmen, wir können den Kiefer lösen. Das sind alles Nebenschauplätze des Loslassens. Dann kann das Loslassen von selbst eintreten.

Doch was wäre, wenn Akzeptanz unser Loslassen am meisten beeinflussen würde? Wenn wir akzeptieren, dass es richtig so war, dass wir in der Vergangenheit lernten festzuhalten? Weil, irgendwo hat das ja eine Funktion erfüllt, dieses Festhalten, vielleicht als Schutz. Irgendwann, vor einiger Zeit, zog sich unser Nervensystem zusammen. Huch! Ja, irgendwann ist das zum ersten Mal passiert.

Was wäre, wenn wir anfangen, dieses Festhalten anzuerkennen, und nicht nur anzuerkennen, sondern es zu zelebrieren, weil es in der Vergangenheit eine wichtige Funktion erfüllte? Weil es uns beschützt hat und sicher an den heutigen Tag gebracht hat?

Vielleicht können wir mit dieser Erkenntnis einen inneren Frieden zu diesem Festhalten finden.

Und vielleicht, nur vielleicht, haben wir damit die beste Bedingung für das Loslassen geschaffen.



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Fünf Wege zum Flow







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